Mehrzweckstreifen - Mehr Unsicherheit für alle

Ich pendle jeden Tag mit dem Velo von Oerlikon nach Altstetten. Wo es mir jedes mal kalt den Rücken herunterläuft, ist nicht der Bucheggplatz oder die Hardbrücke, sondern die Querung der Nordstrasse von der Röschibach- in die Scheffelstrasse über den Mehrzweckstreifen. Es kommen gefühlt alle aus allen Richtungen gleichzeitig.
Niemand - Fussgänger, Autos, Velos, Bus - versteht, wer vortritt hat, wie man sich richtig verhalten soll, oder was man vom anderen erwarten soll. Keine Regeln - keine Ordnung - nur Chaos, Unsicherheit und Gefahr.

Eine verkehrstechnische Katastrophe - bitte abschaffen und tunlichst nirgendwo sonst einführen.

Erstellt am: 24.9.2025

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Dies sind die Ergebnisse der Testphase:
Die in der Testphase durchgeführten Verkehrserhebungen zeigen: Die Fussgänger*innen und Velofahrer*innen profitieren – nach einer Angewöhnungszeit – vom langsamer fliessenden Verkehr und von der besseren Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer*innen. Dass Autos die an der Haltestelle «Bahnhof Wipkingen» stehenden Busse nicht mehr überholen können, erhöht die Sicherheit für Fussgänger*innen zusätzlich.

Fussgänger*innen haben die Nordstrasse auch ausserhalb der Fussgängerschutzinseln gequert. Dies zeigten auch Beobachtungen vor Ort. Velofahrer*innen können den Mehrzweckstreifen als Aufstellfläche nutzen und so die Nordstrasse einfacher queren sowie leichter in Richtung Röschibachplatz abbiegen.

Der motorisierte Individualverkehr rollt langsamer. Auf den ÖV hat der Mehrzweckstreifen nur geringe Auswirkungen.
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Ich finde, da man dem MIV eine enge Fahrspur vorgibt, wird tatsächlich ruhiger gefahren. Velos (zumindest geht das mir so) werden weniger überholt, weil es dafür auf der gezeichneten Fahrbahn zu eng ist. Falls es stockt, können aber Velos auf dem Sandbelag gut mit ausreichend Platz fahren. Ich mag‘s.
Bearbeitet: 25.09.2025, 07:57:41
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Also, ich oute mich auch mal als Fan des Mehrzweckstreifens. Weder als Fussgänger noch als Radfahrer habe ich hier je Probleme gehabt. Die Autos halten meist bravo an, die MIV Geschwindigkeit ist tief
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Ich fahre dort auch täglich durch und kann deine Kritik in keiner Weise nachvollziehen:

- Am Vortrittsregime hat sich mit der Einführung dieser Markierung nichts geändert (abgesehen von den Fussgängerstreifen) . Alle einmündenden Strassen sind mit Trottoirüberfahrten oder Haifischzähnen vortrittsbelastet. Ich finde das klar und sinnvoll. Falls etwas nicht klar sein sollte, dann hat dieses Problem schon lange vorher bestanden.

- Wenn du entlang der Nordstrasse fährst, dann fahr am besten im unmarkierten Bereich. Dank der niedrigen Geschwindigkeiten gibt es auch keine Überholversuche.

- Die gefahrenen Geschwindigkeiten sind deutlich niedriger als früher. Dadurch werde ich beim Queren der Nordstrasse heute viel öfter durchgelassen als früher.

- Es hat auf dem sehr breiten Mittelstreifen locker Platz, um sich dort aufzustellen. Man kann also die Nordstrasse problemlos in zwei Etappen queren. Dies hat sich gegenüber früher deutlich verbessert, als der Mittelstreifen deutlich schmaler war und nur knapp Platz bot.

Die einzige Kritik, die ich Teile, ist das Fehlen von Fussgängerstreifen. Dies ist der schlechten nationalen Gesetzgebung geschuldet, welche 2 bis 50 m neben einem Fussgängerstreifen verbietet, die Strasse zu überqueren. Wenn es dort Fussgängerstreifen hätte, wäre das erwünschte flächige Queren nicht mehr erlaubt. Ohne das flächige Queren würden die gefahrenen Geschwindigkeiten steigen und damit das Konzept zunichte machen. Die Lösung dafür ist, dass der Bund erlaubt, auch bei vorhandenen Fussgängerstreifen gleich nebenan die Strasse zu queren.
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Bin ich einverstanden.

Auf der Nordstrasse fahre ich auch immer in der Mitte der Asphaltfahrbahn - die Holperpiste der Randmarkierung ist ja auch kein Velostreifen, sondern die Fläche, die den Zufussgehenden etwas Puffer bietet.
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Sehe ich auch so. Der Vorteil ist auf dem Markierten Teil stehen die Autos selten. Du kannst also gut (mit angepasster Geschwindigkeit) an den stehenden Autos vorbeifahren.
Die Inseln oder was es sein sollte sind so Platziert, das auch kein wartender Bus überholt wird.

Mühsam war es nur als die Baustellen der letzen Jahre, die sicht eingeschränkt hatte. Aber ansonsten habe ich hier kein Problem zum Fahren. Es braucht hier von allen gegenseitige Rücksichtnahme.
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Sehe ich gleich. Ich bin ein Fan und aus meiner Sicht sind die Vorteile der neuen Situation deutlich grösser als die Nachteile.
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Der "Mehrzweckstreifen" funktioniert gar nicht auch wenn die Stadt etwas anderes behauptet....
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Danke lezurex für die kommentierte Version, dieser Rechtsvortritt sieht für mich gar gefährlich aus, mir kommt es so vor, als ob die Linien den Vortritt für die von der rechten Seite des Bilds suggerieren, obwohl das nicht so ist (bin aber nicht aus der Region und kann es nicht wirklich beurteilen)
Bearbeitet: 24.09.2025, 15:15:39
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Beim Rechtsvortritt ist mir ein Fehler unterlaufen, die Strasse ist eine Einbahnstrasse, sollte also gar niemand kommen.
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ah so, dann ist's weniger schlimm
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Ich hab mal einen Erklärungsversuch hochgeladen. In der Theorie ists eigentlich relativ klar, denn die "farbliche Gestaltung der Strassenoberfläche" hat keinerlei rechtliche Auswirkungen, aber in der Praxis funktionierts halt eher schlecht als recht.
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Dein eingezeichneter Rechtsvortritt ist eigentlich keiner weil die Rousseaustrasse eine Einbahnstrasse ist. Für MIV und für Velos. Aus dieser Strasse sollte eigentlich kein Fahrzeug kommen.
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Stimmt, da hast du Recht.
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Mehrzweckstreifen sind grundsätzlich in erster Linie für den Fussverkehr gedacht, was eigentlich gut ist. Eigentlich sollte klar sein, dass hier alle aufeinander Rücksicht nehmen sollen – etwas, das in unseren verkehrsbelasteten Strassenräumen oft vergessen wird. Ich finde noch schön, dass die Stadt sich getraut hat, unkonventionelle Lösungen zu experimentieren.
Bearbeitet: 24.09.2025, 07:28:48
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Für den Fussverkehr sind die Dinger genauso unangenehm. Da es keine Fussgängerstreifen hat, haben sie rein rechtlich gesehen nirgends Vortritt. Siehe Artikel mit Christian Thomas heute in der NZZ. Die Stadt möchte dieses Konzept ebenfalls vor dem Unispital anwenden, dagegen geht sein Verein rechtlich vor.

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