Dieser Spot wurde am 17.5.2025 archiviert.
Velos vergessen – Verkehrsplanung à la Zürich
Hier wurde ja schon öfters berichtet über den neuen Kreisel am Birchplatz, welcher bis 2030! dort bleiben soll. Gewisse haben sich positiv geäussert über den Kreisel, ich bin da aber definitiv etwas kritischer. Man vergleiche hierzu die Fotos.
Zunächst einmal gibt es auf dem ganzen Kreisel keine Veloinfrastruktur, nicht einmal aufgemalt. Dafür wurden grosse Betoninseln kreiert, was für Fussgänger sehr zu begrüssen ist. Diese schmeigen sich aber auch der Strasse an, was dazu führt, dass Autos und Lastwägen nicht gross abbremsen müssen wenn wenig Verkehr. Über 50% der Betoninseln bestehen dabei aus ungenutztem Platz, einzig allein Laternen finden darauf Platz. Hätte man das nicht zugunsten des Velos ein wenig umverteilen können?
Zudem, seit der Eröffnung wurden einige Infrastrukturelemente hinzugefügt, welche ich sehr fragwürdig finde. Kürzlich wurde ein Teil hellblau eingefärbt, wozu? Ich dachte zunächst, dass den Velofahrenden ein “Mini-Velostreifen” geboten werden sollte, jedoch kurz danach wurden Baustellenpfosten dazu gestellt, somit kann das nicht sein. Übrigens: Diese Pfosten wurden bereits von einigen (Velo-)Fahrern ganz an den Strassenrand geschoben, da diese offensichtlich im Weg sind, und somit stehen diese jetzt unnütz dort.
Kommend von Norden ist die Situation auch nicht viel besser, erst hört der Velostreifen einfach auf, da ein fast nie verwendeter Linksabbieger für Autos dort Platz finden muss (wurde übrigens 2017 hier schon darauf hingewiesen), danach wird man zwischen den neuen Pfosten und dem Randstein eingeklemmt und man muss darauf hoffen, dass Autos nicht versuchen, dort einzuholen. Die Pfosten stehen übrigens auf einer zusätzlichen, abgesperrten Autospur, erneut eigentlich genug Platz um einen gescheiten Velostreifen zumindest aufzumalen.
Wie es für mich wirkt: Hier wurde ein neues Infrastrukturprojekt umgesetzt, und die Velos wurden schlichtweg vergessen. Was macht die @StadtZürich? Stellt ein grosses Schild auf, um Velos darauf aufmerksam zu machen, wie sie «sicher» durch diese Autohölle kommen - genau mein Humor. Ich bin ein geübter Velofahrer, mit gut schauen und Konzentration komme ich hier durch, meine Freundin zum Beispiel aber traut sich hier nicht mit dem Velo durch, und völlig zurecht. Wieso fehlt die Veloinfrastruktur auch bei Neubauten? Gibt es hierfür einen guten Grund?
Erstellt am: 17.4.2025
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Sind wir in der Stadt Zürich noch 10 Jahre hinter dem Bund der rechts regiert ist? Man könnte auch Platz schaffen für die Velos und eine Tafel mit der Signalisation Velos bitte mittig in der Strasse fahren (ja Stadt Zürich es gibt sicher eine und ihr habt diese auch sicher noch nie gesehen und ich werde Google bemühen und sie finden).
Für einen umlaufenden Radweg nach holländischem Modell (allerdings nicht vortrittsberechtigt wie in Holland, weil das bisher nicht erlaubt ist), müssten drei Bäume gefällt und ein Brunnen entfernt werden. Ein doch recht grosser Eingriff für einen temporären Kreisel. Um z.B. von der Hofwiesenstrasse Süd in die Regensbergstrasse West zu gelangen, müsste man also dreimal dem übrigen Verkehr den Vortritt gewähren. Wäre vielleicht sicherer, aber ganz sicher nicht angenehmer.
Dann: Die Geometrie ist hier nicht optimal, das ist uns bewusst. Aber auf dem Birchplatz verkehrt nicht nur der Bus, er liegt auch auf einer Ausnahmetransportroute.
Und zuletzt: Der Birchplatz war auch vor dem Umbau zum Kreisel ein Velo-Unfallherd. Ob's schlimmer geworden ist, können wir noch nicht sagen. Unser Eindruck nach diversen Testfahrten: Er ist meist angenehmer als Kreisel als zuvor mit der Lichtsignalanlage. Und man steht nicht mehr im Autostau.
Innerorts gibt es auch Kreisel die ganz ohne Veloinfrastruktur auskommen, das aber Hauptsächlich bei Quartierstrassen oder Innerorts mit Tempo 30. (das in der Regel bei eher schmaleren Strassen, mit Kernfahrbahn.)
"Das Modell, das sich am besten für Velofahrende aller Niveaus eignet, wäre der holländische Kreisel, welcher in der Schweiz noch nicht zugelassen ist (kein Vortritt für Velofahrende möglich bei Fahrbahn-Überquerungen), aber getestet werden soll.
Nur Holländische Kreisel brauchen relativ viel Platz, etwas ähnliches wie einen Holländischen Kreisel gibt es in Lyss. Aber auch dort ist viel mehr Platz als hier vorhanden. Und man hat als Velo keinen Vortritt.
https://www.astra.admin.ch/dam/astra/de/dokumente/langsamverkehr/handbuch-veloverkehr-kreuzungen.pdf.download.pdf/handbuch-veloverkehr-kreuzungen.pdf
Wenn es kein Platz für eine vollständig abgetrennte Veloinfrastruktur gibt (was hier z.B. aufgrund des Baumes der Fall scheint), sollten Velofahrende im Mischverkehr in der Fahrbahnmitte geführt werden. Entsprechend müssen die Velostreifen auf den Zufahrten rechtzeitig aufhören, damit die Velos einspuren können (vgl. 6.4.2). Soweit so gut.
Damit ein Kreisel für Velofahrende sicher ist, muss die Spurbreite im Kreisel eng genug sein, dass der MIV nicht versucht, Velos zu überholen, auch wenn die Velos nicht ganz so mittig fahren, wie in Kreiseln nötig ist (als geübter Velofahrer müsste man das eigentlich wissen).
In diesem Fall müssen die VBZ aber auch durchkommen. Die türkis gestrichenen Flächen dienen vermutlich dazu, die Spurweite im Kreisel optisch zu reduzieren, ohne den Bus zu beeinträchtigen. Auf der Aussenseite wurde dies 'baulich' betont, um die Kurvenradien zu reduzieren und die Fahrgeschindigkeit des MIV zu drosseln. Auch nachvollziehbar.
Problematischer sind aus meiner Sicht die Ausfahrten, insbesondere auf der Regensbergstrasse wo ansonsten überall Velostreifen vorhanden sind.
1. Die Velostreifen sollten direkt an den Ausfahrten beginnen (vgl. 6.4.4) . So könnte man eine durchgehende Veloführung anbieten.
2. Idealerweise würde man diese Velostreifen an den Ausfahrten mit einem Pfosten/einer Leitbalke schützen (analog wie Abb. 613 im Handbuch)
So hätte man sogar eine Verbesserung der Veloführung im Vergleich zur LSA.
@Stadt Zürich, wäre es möglich dort nachzubessern?
Das muss doch besser gehen
blister
1.5.2025
brummbaer
1.5.2025