Protected Bikelanes im Velolabor - Die Ergebnisse

Wie bereits vor einiger Zeit angekündigt hier die Resultate unseres Velolabors auf der Baslerstrasse.

Kürzest-Fazit für die mit wenig Zeit:
- Schutzstreifen und Schildkröten hatten keinen erkennbaren Einfluss auf das Fahrverhalten des MIV.
- Leitbaken haben die Konflikte am ehesten verhindert.
- Velofahrende priorisierten die Schildkröten (Unterschiede waren jedoch klein).
- Im Zweifelsfall werden wir die Massnahme wählen, welche die höchste objektive Sicherheit verspricht.

Für diejenigen unter euch mit bitz mehr Zeit: https://www.stadt-zuerich.ch/site/velo/de/index/velolabor.html

Erstellt am: 9.11.2022

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Schon krass, worüber wir hier diskutieren. Schildkrötchen und Bienchen um die Autofahrer davon abzuhalten, die Zivilist*innen umzufahren. Warum zum Teufel ist es nicht möglich, dass die Polizei einfach mal die Verkehrsregeln durchsetzt? Es ist schon zum verzweifeln :(
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Danke für Link und Zusammenfassung. Der Versuch zeigt einmal mehr, dass gemalte Velostreifen nicht respektiert werden. Das Nonplusultra bleiben richtige, baulich mit einem Randstein abgetrennte Velowege. (Zumindest auf allen Tempo-50-Strassen, zu denen diese dann ja nicht mehr gehört.)
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Nicht einmal die Velovorzugsrouten werden respektiert. Massiver Stau vom MIV, sodass Fahrradfahrer aufs Trottoir ausweichen müssen. Weniger aber richtig - wie von dir aufgezeigt - wäre mehr.
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Besten Dank für die Information zu den Resultaten. Nun wäre es jedoch interessant zu erfahren, wie es weitergeht.

Bestehen bereits konkrete Projekte, bei denen Leitbaken oder Schildkröten zum Einsatz kommen sollen? Gibt es Stellen, wo bereits bestehende Markierungen mit Leitbaken oder Schildkröten ergänzt werden sollen? Existiert diesbezüglich ein Zeitplan?

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Zurzeit gibt es nur ein konkretes Projekt: Die versuchsweise Reduktion der MIV-Spuren auf der Bellerivestrasse. Ob dieser Versuch durchgeführt werden kann, ist jedoch noch beim Kanton hängig.
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Leitbacken kommen aktuell auch auf der Alfred-Escher-Strasse vor der temporären Lichtsignalanlage Breitingerstrasse/Alfred-Escher-Strasse zur Abgrenzung des Velostreifens zum Einsatz. Dort schützen sie seit Aufstellung gut gegen die Autos, die sich zuvor zweispurig und unter Blockierung des Velostreifens vor dem Lichtsignal aufgestellt hatten.
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@Hajdeni: Stimmt, die hatte ich vergessen. Schön zu hören, dass die dort immer noch ihren Zweck erfüllen :-)
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Wie sieht es denn mit dem Unterhalt der Leitbaken aus? Vorgestern war etwa ein Drittel ganz weg oder am Boden (Foto).
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Oha. Bisher hatten wir das Problem nicht, obwohl uns das nicht erstaunt hätte. Die Baken stadtauswärts nach dem Letzipark werden wir jedoch nach der Neumarkierung sowieso nicht mehr montieren. Die waren schon für den Versuch überflüssig.
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Überflüssig waren diese Leitbaken meines Erachtens nicht, haben sie doch immerhin verhindert, dass der Velostreifen an dieser Stelle zugeparkt oder von Lieferfahrzeugen versperrt wird... ohne Leitbaken war dies der Fall. Leitbaken sollten daher nicht nur zur Vermeidung von Abbiegekonflikten, sondern auch zum Freihalten der Velostreifen eingesetzt werden.
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Antwort am 16. November 2022: Die Dienstabteilung Verkehr hat den von Ihnen gemeldeten Fall registriert. Die für die Wiederinstandstellung notwendigen Massnahmen wurden eingeleitet.

Antwort am 18. November 2022: Vielen Dank für die Meldung. Diese Leitbaken werden nach der derzeit stattfindenden Umgestaltung und Ummarkierung der Baslerstrasse nicht mehr montiert, wir werden sie also für die kurze verbleibende Zeit nicht ersetzen. Die Leitbaken zwischen Fussgängerstreifen und Parkhauseinfahrt werden jedoch beibehalten.

https://www.zueriwieneu.ch/report/41648
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Ok, danke für den Versuch und die Auswertung. An sich ist das alles nicht so überraschend, oder? Dass der MIV Hemmungen hat, über Leitbaken zu fahren (und demgegenüber keinerlei Hemmungen hat, Farbe zu überfahren) kann man ja überall sonst auch beobachten.
Nur zu den Schildkröten ein Eindruck, weil da wohl (Zitat) noch "spekuliert" wird, warum diese bei den Velofahrenden beliebt sind, obwohl sie (in der monitorierten Situation wohlgemerkt) kaum zur "Sicherheit" beitragen: Leitbaken können an vielen Stellen nicht eingesetzt werden, da sie für überbreite Fahrzeuge, Spezialtransporte etc. ein Hindernis darstellen. Natürlich wäre es am besten, überall die Velospur damit abzugrenzen, wo es das Überholen und Abbiegen nicht behindert. Da das nicht geht, bleiben die Schildkröten nicht als ultimative Sicherheitsmassnahme, sondern als für den MIV spürbares Zeichen, dass sie auf fremdes Terrain fahren. Die sollten auch nicht nur auf durchgezogen gelben Linien zum Einsatz kommen, sondern überall, wo der MIV die Velospur vor Kreuzungen und LSA blockiert und behindert.
Wer mit dem Auto schon über solche Pickel gefahren ist (oder auf einen Rüttelstreifen), weiss, was ich meine. Meinetwegen ist das mehr eine Erziehungs- als eine Schutzmassnahme, aber genau deswegen braucht es diese. Es wird immer MIV geben, die auch Schildkröten ignorieren - aber die alltäglichen Grenzüberschreitungen dürften deutlich zurück gehen, da bin ich überzeugt. Drum mag ich die Schildkröten und lobbyiere dafür.
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+1, das sehe ich genau wie du. Dort wo Baken nicht gehen sind Schildkröten die zweitbeste Lösung, aus dem Ausland kennt man das, es ist nicht angenehm, im Auto über so Kröten zu fahren, auch die werden zwar einige Autos weiter ignorieren, aber die grosse Mehrheit wird sich davon fernhalten.
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Nein, das ist nicht wirklich überraschend. Erfreulich ist die Erkenntnis, dass sich die Konflikte mit Rechtsabbiegern tatsächlich entschärfen respektive deren Häufigkeit verringern lässt.
Etwas erstaunt waren wir jedoch, dass die Velofahrenden relativ wenig Unterschied zwischen den verschiedenen Stufen gemacht haben. Wenn man sich z.B. Fixmyberlin oder den Velobserver anschaut, hätten wir da schon ein deutlicheres Votum sowohl für die Schildkröten als auch die Baken erwartet.
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@Stadt Züri: Ich weiss natürlich nicht, wer votiert hat, aber ev lässt sich der kleine Unterschied dadurch erklären? Die Baslerstrasse nutzen aktuell nur die mutigsten Velofahrer*innen, als eher ängstlicher Velofahrer würde ich dort nicht freiwillig entlangfahren wollen (auch jetzt mit "T30", das ja nicht eingehalten wird).
Entsprechend haben eher Velofahrer*innen abgestimmt, denen das schnelle Vorankommen (Überholmöglichkeiten) wichtiger ist, als die Sicherheit?
Ist natürlich reine Spekulation :)

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Hemmungen oder nicht, relevant ist doch. dass der Blick der Autofahrer nicht am Horizont klebt, sondern dank den Schutzstreifen unten rechts beim Velobereich. Gerade LKW-Fahrer haben der Grösser ihrer Fahrzeuge geschuldet leider entsprechende Perspektive.

Dem Bericht ist u.a. zu entnehmen: [Zitat] Zu vermuten ist, dass das höhere Verkehrsaufkommen generell zu mehr Begegnungssituationen von Verkehrsteilnehmer*innen und höherer Aufmerksamkeit sowie folglich zu langsameren Geschwindigkeiten und mehr Vorsicht führte. [/Zitat] Ich möchte gleich nachlegen, dass diese These durch eine Studie bereits vor 10 Jahren belegt worden ist: Warum fahrradfreundliche Städte für alle Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsgewinn ist: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1017/S1466046610000566
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@Kiwicyclist: Das Problem hatten wir natürlich, dass wir nur die Velofahrenden erreicht haben, die schon da entlang fahren. Es gab zwar auch eine Online-Befragung und an der Cycle-Week konnte man seine Meinung ebenfalls abgeben. Diese Ergebnisse wurden jedoch stark verfälscht durch viele völlig unplausible Aussagen, sodass wir sie nicht in die Bewertung einfliessen liessen.
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Super! Ganz Toll! Und Wann kommt jetzt die weitgehend autofreie Velovorzugsroute and der Basler-/Bullingerstrasse? Weil der Gesamtzustand der Route ist nach wie vor schlecht und ihr übt und versprecht hier schon seit Jahren Besserung.
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Das fliesst nun zusammen mit dem Randsteintest von 2013 in die Planung für die Velorouten ab 2035 ;)
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Ist jetzt in Arbeit. Soll Ende Jahr abgeschlossen sein. Vielleicht wird's dann halt Januar, aber lange dauert es nicht mehr.

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